Besuch des HR-Sinfonieorchesters am 1. März 2017 in der Christian-Wirth-Schule

Fotos von Falk Wieland

Dass es sich durchaus lohnt auch mal Klassische Musik auf die eigene Playlist zu setzen, bewiesen die rund 45 Musiker des HR-Sinfonieorchesters, die auf ihrer Schultour auch bei der CWS Halt machten.

Nach einer kurzen Ansprache von Schulleiter Dr. Lorenz Metzger wurde der Dirigent Sebastian Zierer mit Applaus begrüßt und das Orchester begann mit dem „Torero“ aus der Oper „Carmen“. Auf die Frage des Moderators Stefan Hoffmann, der durch das Programm führte, ob jemand das Stück kenne und wisse, von wem es stammt, kam als erste Antwort: „Von der Formel 1“. Auch wenn das Stück vielseitig eingesetzt wird, kam doch von einem Schüler die richtige Antwort: Das Stück wurde von Georges Bizet komponiert.

Nach diesem gelungenen Einstieg sang der Chor das Stück „Vois sur ton chemin“ aus dem Film „Die Kinder des Monsieur Mathieu“.

 

Danach ging es los mit der ersten Fragerunde.

 

Die erste Frage lautete, wie lange das Orchester denn schon existiere.

Stefan Hoffmann erklärte daraufhin, dass der HR sich 1929 (was wohl für die Schüler kurz nach dem Mittelalter sei) überlegte, ein eigenes Sinfonieorchester einzurichten. Mit sieben Musikern hatte es angefangen und ist zu dem heutigen Orchester mit rund 100 Musikern gewachsen.

 

Auf die darauffolgende Frage, wie viele Konzerte das Orchester schon gespielt habe, wurde der momentan dienst-älteste Musiker befragt, der schon seit 37 Jahren mitspielt. Er sagte, dass das Orchester jedes Jahr rund 200 Konzerte spielt.

Danach wurde die „Morgenstimmung“ aus Peer Gynt von Edvard Grieg gespielt. Hoffmann erklärte, dass Komponisten versuchten mit Musik Bilder zu malen. In diesem Fall eine aufgehende Sonne.

Das nächste Stück war der 1. Satz aus der 9. Symphonie von Wolfgang Amadeus Mozart, der diese mit 13 Jahren komponierte.

Nach diesem Stück beantwortete Hoffmann weitere Fragen der Schüler. Sie erfuhren, dass sich auf eine ausgeschriebene Stelle des Orchesters rund 300 Musiker bewerben, von denen dann 30 zum Vorspiel eingeladen werden. Der beste Musiker wird eingestellt und muss noch eine einjährige Probephase bestehen. Ist diese bestanden, wird er ein festes Mitglied im Orchester.

Beim folgenden Stück kamen nur die Streicher zum Einsatz und bewiesen ein weiteres Mal, wie vielseitig ein Orchester klingen kann. Gespielt wurde „Cup der 4 Jahreszeiten“ von dem Barockkomponisten Antonio Vivaldi.

 

Es folgte eine weitere Fragerunde. „Ob sich die Musiker auch privat treffen würden“, fragte eine Schülerin. Dass nicht alle Musiker super Freunde sind, aber trotzdem gut miteinander auskämen, erklärte Hoffmann. Ein Musiker ergänzte, dass ein Orchester wie eine große Fußballmannschaft sei, bei der alle das gleiche Ziel hätten und dadurch natürlich auch zusammenhalten müssten.

 

Das nächste Stück war eine Mischung aus dem berühmten Stück „Air“ von Johann Sebastian Bach und dem Klassiker „Girl von Ipanema“ von Antonio Carlos Jobim, woraus sich das Amalgam „Air von Ipanema“ ergab. Es kam ein Solist zum Einsatz, der Flügelhorn spielte, was laut Hoffman wie eine weichere Trompete klinge.

Das nächste Stück war das Finale aus Dvoraks 9.Symphonie. Dabei wurden die Profi-Musiker von einigen Schülern der CWS unterstützt, was die Mitschüler mit kräftigem Applaus belohnten.

 

Nachdem gefragt wurde, ob es auch Dirigentinnen gäbe, suchte Hoffmann nach einer Freiwilligen aus dem Publikum, die gerne einmal ein Orchester dirigieren möchte. Yuki Bauernschmitt traute sich und durfte nach einem 30-Sekunden-langen Crashkurs die Musiker des HR musikalisch leiten. Diese hatten keine Schwierigkeiten der neuen Dirigentin zu folgen und spielten den Beginn von Carmen noch einmal.

Das große Finale des Konzertes stellte das Stück „Mambo“ aus dem bekannten Musical „West Side Story“ von Leonard Bernstein dar. Bei diesem Stück wurden die Schüler aufgefordert, auf Zeigen des Dirigenten ganz laut „Mambo“ zu rufen, um so das Orchester an Lautstärke zu übertrumpfen Die Schüler hatten offensichtlich Spaß dabei und so endetet das Konzert.

Die Musiker strahlten so viel Freude beim Musizieren aus, dass sich vielleicht der eine oder andere Schüler überlegt, statt auf ein Rockkonzert auch mal in den HR-Sendesaal oder in die Alte Oper zu gehen.

 

Bericht von Verena Völkert